Ditmar Doerner lüftet im Interview mit dem General-Anzeiger ein paar Geheimnisse.
Gerade erst hatte Ditmar Doerner eine erfolgreiche Lesung im Polizeipräsidium Bonn hinter sich. Dann stand die nächste in Alfter an. Schon wieder begeisterte er Zuhörer und Leser. Seine Krimis finden ein immer größeres Echo. Die wenigsten Leserinnen und Leser aber wissen, wie er einen Bonn-Krimi „angeht“. Wieviel Vorbereitung steckt dahinter und wieviel Zeit muss vor der dem Schreiben investiert werden?
Manchem mag die Phantasie genügen. Der eine setzt sich hin und schreibt drauf los. Die andere bündelt fragmentierte Stücke aus unterschiedlichen Genres einfach in einem langen Text. Diese Art von Büchern indes sind dann meist nicht von großer Qualität. Vor ein paar Jahren hat Ditmar Doerner in einem Interview über seine Recherchemethode gesprochen, wenn er einen Krimi schreibt. Dabei, so sagte er, spielen ganz normale Medienberichte natürlich eine Rolle. Die kennt er als Journalist ohnehin. Aber dabei bleibt es nicht. Doerner spricht mit Rechtsmedizinern, mit Jugendämtern und Ärzten. Nur so könne er einen Fall auch selbst wirklich erfassen und verstehen.
„Die Geschichte durchschreiben“
Nun hat er in einem Interview mit dem General Anzeiger (GA) nicht nur über sein aktuelles Buch „Marie – Ein stiller Tod“ gesprochen. Auch um „Exitus Venusberg“ ging es, jenen Bonn-Krimi, der bereits vor „Marie“ auf dem Markt war.
Er hat beim Gespräch mit dem GA sogar ein wenig „aus dem Nähkästchen“ geplaudert. Wie er das organisiert, neben der eigentlichen Arbeit als Journalist so ein Buch zu schreiben. Es klingt einfach. Aber auch nach sehr großer Disziplin: „In drei bis vier Monaten muss ich die Geschichte durchschreiben,“ sagt er. Er könne auch nicht einfach mal zwei, drei Wochen nicht schreiben, „weil ich die spezifische Stimmung für die Protagonisten und deren Ich-Perspektive brauche.“
Tatorte sind reine Fiktion.
– Ditmar Doerner
Zu den Schauplätzen von Verbrechen zieht es Ditmar Doerner nicht. Er macht sich auf andere Weise ein Bild. Ideen bekommt er beim Laufen oder sogar „beim Einschlafen“, erläutert er schmunzelnd. Mitunter lasse er sich bei der Beschreibung von Personen inspirieren, deren Gesichter er kenne. Aber zu den echten Tatorten, nein, da ziehe es ihn nicht hin, erklärt er dem General Anzeiger: „Wenn ich über Tatorte oder Schauplätze schreibe, dann ist das reine Fiktion.“
Das ganze Interview von Sabrina Bauer mit Ditmar Doerner für den General Anzeiger kann man hier nachlesen.