„Das Schöne am Schreiben“
Wer Ihre Bücher liest, gewinnt den Eindruck, als wären Sie in Ihrem vorigen Leben Kommissar gewesen. Woher nehmen Sie die Detailkenntnisse von Ermittlungen?
Nun, ich arbeite seit knapp zwanzig Jahren für den WDR, auch als Polizeireporter, da bekommt man durch Gespräche zum Stand von Ermittlungen von Straftaten etwas mit. Manchmal auch Gerichtsverhandlungen, Hintergrundgespräche, etc.
Sie beschäftigen sich in „Anna – ein Kindsmord“ mit einem aktuellen Fall, der in ganz Deutschland für Schlagzeilen gesorgt hat. Er ist 2012 erschienen. Wie sehr sind Roman und Realität miteinander verwoben?
Nur auf den ersten Seiten von Anna ähnelt der reale furchtbare Fall dem Roman. Dann geht der Krimi in eine ganz andere Richtung.
„Schneefeste – Ben Deickers erster Fall“ war 2009 Ihr erster Krimi. Er spielt auf dem Land. Ihre Heimat scheint sie sehr inspiriert zu haben. Wieviele Kindheitserinnerungen stecken in diesem Buch?
Im ersten Krimi „Schneefeste“ stecken ganz viele persönliche Erinnerungen. Seien es die Charaktere, die manchmal ähnlich sind, aber vor allem auch die Geographie.
Hat die Geburt von zwei eigenen Kindern den Blick auf Ihre Krimis verändert? Wieviel privates Leben fließt in Ihre Bücher ein?
In allen drei bisherigen Krimis spielen Kinder eine wichtige Rolle. Seitdem ich Vater bin, bin ich noch mehr sensibilisiert, was Gewalt gegen Kinder betrifft. Ich verstehe auch mehr von ihren Ängsten. In meinen Krimis werden diejenigen, die Kinder misshandeln oder missbrauchen, immer bestraft. Da ist das schöne am schreiben, man kann die Gerechtigkeit siegen lassen.